Beim Musiksommer in der Augustiner Kirche im ostböhmischen Hohenelbe / Vrchlabí (jährlich Juli bis Sept.) – das ist eine Reihe klassischer Musikkonzerte, mehr dazu cz hier – ist immer auch, rechts vorne, der fulminate Kreuzaltar von Georg F. Patzak / Jiří F. Pacák (* 1670 – 1742) im Blick. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen, ganz unabhängig davon, dass er als Deutsch-Böhme zu meiner mütterlichen Patzak-Verwandtschaft gehört.
Archive for the ‘Meldungen’ Category
Patzak-Kunstwerk im Blick
Sonntag, Januar 22nd, 2023Bayer sucht Leibl
Donnerstag, Januar 12th, 2023Nicht in jedem „böhmischen Dorf“ hat sich ein Schreiber die Mühe gemacht, vor 1945 für alle bewohnten Häuser deren Belegung und Vererbung bzw. Weitergabe zu erforschen und aufzuschreiben.
In Lochutzen, Landkreis Mies, hat das Josef Wech unternommen; seine Nachfahren haben mir die Nutzung dieser Listen eingeräumt. Da aber 400 Ehepaare und deren zahlreichen Kinder und deren Ehepartner nicht so schnell digital zu erfassen sind, habe ich als Aufruf zur Mitarbeit die Seite www.lochutzen.de ins Netz gestellt.
Als Anreiz stehen für vier Häuser bereits die Namen auf der Seite. Mister Google findet gelegentlich solche Namen und so ergab sich eine Anfrage von einem Herrn Bayer, der in den Unterlagen des verstorbenen Vaters ( aus Mantau) passende Leibls fand – im Haus #24 in Lochutzen. Die Wechsche Hausliste zeigte dann nicht nur den passenden Seite sondern auch dessen Angehörige und Vorfahren – Glückstreffer!
Und da steht sogar in der 6. Zeile von unten, dass die jüngste Tochter des Martin Leibl (Urgroßvater meines Vaters), die Maria Leibl, einen Michael Bayer (von Josef Wech als Bajer notiert) in Mantau heiratete. Natürlich braucht’s dazu einen weiteren Beleg aus dem Kirchenbuch:
Was nicht absehbar war: der „Klient“ ist also mein Vetter 2. Grades. Diese Tochter Maria Leibl, geb. am 4.Sep. 1859 – war nämlich seine Urgroßmutter! So klein ist die Welt…
Da sein Bayer-Großvater eine Theresia Maißer aus Lellowa heiratet und die älteste Schwester Anna meines Vaters den Bruder Johann dieser Theresia Maißer heiratet, ist mein „Klient“ zusätzlich auch noch der Enkel der Schwester meines Onkels. Schon a bisserl kompliziert, aber überraschend.
Euthanasie Opfer 1942: Wenzel Honal
Mittwoch, September 21st, 2022Zu meinem 2 Cousin dritten Grades, Wenzel Honal, *2. Aug. 1896 In Honositz / Honezovice # 29 wusste ich zwar aus einer Notiz des Pfarrers in der Geburtsurkunde, dass er am 12. Aug. 1942 verstorben ist. Ort und Urkunde dazu fehlte aber bisher. Jetzt habe ich sie im Arolsen- Archiv der NS-Opfer gefunden. Sie wurde erst am 1. Februar 1951 in Langenfeld / Kreis Mettmann / NRW ausgestellt. Dort ist auch der Ort genannt, wo „der Invalide“ Wenzel mit seiner Frau Katharina, geborene Felber, wohnte: in Duisburg-Hamborn, Salzmannstraße 14 a. Ziemlich weit weg vom Geburtsort im Kreis Mies / Stříbro.
Im Begleitbrief an den „International Tracing Service“ der alliierten Hohen Kommission für Deutschland in Arolsen teilt der Oberkreisdirektor der Kreisverwaltung in Opladen mit, dass Wenzel Honal am Friedhof der Landesheilanstalt Galkhausen bei Langenfeld beerdigt wurde. In Galkhausen lebten von den 1940 bis 1943 knapp 1.400 Patienten, 1944 nur noch 677. Die meisten davon starben an vorsätzlicher Unterernährung und falschen Medikamentengaben. Im Rahmen der sog. „Aktion T4“ wurden planmäßig rund 70.000 psychisch kranken und geistig behinderten „lebensunwerte“ Menschen im Deutschen Reich ermordet. Wenzel Honal war wohl einer davon.
Georg F. Patzak in tschechischem Blog
Mittwoch, April 28th, 2021Schöne Bilder und interessante Texte hat Libor Drahoňovský zum Barockbildhauer aus der ostböhmischen Verwandtschaft meiner Mutter, Georg F. Patzak / Jiří F. Pacák (* 1670 – 1742), in diesem Blog (2020) zusammengestellt. Der Text lässt sich gut mit dem G-Translator übersetzen. Viele Werke des im 18. und 19. Jhd. sehr berühmtem Barockbildhauers, der aus dem Vorland des Riesengebirges / Podkrkonošský, genauer aus Altrognitz / Starý Rokytník bzw. Schurz/ Žireč im Kreis Trautenau /Trutnov stammt, finden sich in Ostböhmen. Im Vergleich zu den Statuen von Matthias Bernhard Braun in Kukus / Kuks, werden sie leider „etwas vernachlässigt“ schreibt Libor einleitend. Das Bild hier zeigt den Oberteil der Patzak-Statue des Hl. Florian, die mitten in der Landschaft auf dem Weg von Schurz nach Stangendorf /Stanovice Richtung Kukus steht und im Auftrag der Stadt Königinhof a.d. Elbe / Dvůr Králové nad Labem 2020 restauriert wurde.
Der Blog endet mit Winterbildern aus dem Norden Ostböhmens, aus der Bergstadt Schatzlar / Žacléř. Dort hatte Georg F. Patzak im Auftrag der Schurzer Jesuiten auf dem Hauptplatz eine Mariensäule geschaffen. Nach deren Fertigstellung 1730 wurde er zwei Jahre später mit der Gestaltung des Hauptaltars der örtlichen Dreifaltigkeitskirche beauftragt.
Während die Mariensäule inzwischen restauriert wurde, sind für die Rettung der Kunstwerke in der Kirche noch große Anstrengungen dringend nötig.
Hier geht es zu meiner Bildergalerie der ostböhmischen Bildhauerfamilie Patzak. Ein Blog dazu ist 2023 hier im Aufbau.
Patzak / Pacák: Europäische Kultur / Evropská kultura / European culture 1710 – 1750
Donnerstag, Mai 16th, 2019Wer weiß heute, welche Schönheit an böhmischer Kultur, gemeinsam von Menschen die deutsch, tschechisch oder italienisch sprachen, in der Landschaft Tschechiens im Barock geschaffen wurde? Die Bildhauerfamilie Patzak war da im 18. Jahrhundert mit Spitzenleistungen dabei. Ihr wunderbares, europäisches Kulturerbe gilt es, über Grenzen verständigend und versöhnend, in Ostböhmen wieder zu entdecken und vor dem Ruin zu retten. In der Landschaft setzen ihnen der Saure Regen, Vernachlässigung und Vandalismus zu. Ihre Kunstwerke in den Kirchen sind oft (noch) weggesperrt. Aber beides kann sich ja ändern, wenn Menschen mit anpacken:
Programm (dt.) / program (cz.) der internationalen Konferenz / Mezinárodní konference SACRUM 2018
Sakralbauten in der heutigen Welt / Sakrální stavby v dnešním světě
2018-11-09 W. Honal: Schöne Skulpturen des Barock – weggesperrt! Wege aus einem Dilemma / Krásné barokní sochy – uzamčené! Východiska z dilema Präsentation / prezentační (dt. & cz.)
Denn, nur wer sie sehen kann und kennt, kann sie wertschätzen und für die Nachwelt bewahren:
2017-11-09 W. Honal: Barocke Statuen der Patzaks in der Landschaft bewahren / Barokní sochy patzaků v krajině zachovat
Preserve baroque sculptures of Patzaks in the landscape
Vortrag (dt. hier vorhanden) / přednáška (cz. zde prosím) / speech, edited (engl. click here)
( Vortrag Gliederung hier / přednáška rozvržení zde)
Präsentation / prezentační (dt. & cz.)
Programm (dt.) / program (cz.) der internationalen Konferenz / Mezinárodní konference SACRUM2017
Zum geplanten Buch: mehr hier / Plánovaná kniha: více zde
Rückfragen an / dotazy / questions to wehonal@gmail.com
Anna & Johann Honal vor 1600 in Kostelzen
Dienstag, August 29th, 2017Der Eintrag „Nr. 9 Grunth Honalowsteg“ (Grund der Honals), Bild 120 ff im Grundbuch zu Kostelzen (Kostelec u Stříbra), zeigt, dass die Witwe Anna Honal mit ihren Söhnen Johann Honal, Matthias Honal, Bäcker in Kladrau 10, an deren Bruder Bartl Honal in Kostelzen den Honal-Grund (bzw. Markus-Grund) verkaufen. Sein Sohn Martin Honal war beim Kauf, also vor 1627, schon in Honositz verheiratet, der Märtel am Wltschkenhof (s. hier). Auch Bartls Schwestern Lucia und Katharina werden in Raten ausbezahlt. Anna Honal ist um 1630 gestorben, ihr Ehemann Johann Honal wohl schon vor 1606. Dieses Eheleute Anna u. Johann Honal sind sicher vor 1600, etwa um 1560 geboren, lebten in Kostelzen; sie sind nach meinen Unterlagen die bisher frühesten nachweisbaren deutsch-böhmischen Honals in Böhmen. Mehr dazu hier.
Ich bin ein Patzak-Enkel
Donnerstag, Januar 12th, 2017Meine väterlichen Vorfahren (Honal, Turnwald, Stahl , Leibl …) kommen aus Westböhmen, meine mütterlichen Vorfahren (Patzak, Bečvár, Panek, Pitař …) aus Ostböhmen, ich selbst bin ein deutscher Prager, dort 1942 im sog. Protektorat geboren. Weil wir Deutsche waren, mussten wir, nach dem von Hitler-Deutschland verbrochenen, entsetzlichen 2. Weltkrieg, wie 3 Mill. andere, unsere Heimat verlassen, in der meine Vorfahren seit langem lebten, vermutlich aus der Oberpfalz bzw. Schlesien, weit vor 1600, zur Besiedlung vor allem der bergigen, bewaldeten Regionen von böhmischen Fürsten nach Böhmen gerufen. Über 400 Jahre lebten die deutschen Böhmen da gut mit den tschechischen Böhmen zusammen, heirateten hin und her und gestalteten Böhmen mit:
Am 6. Aug. 1945 früh um 6 Uhr in Königinhof an der Elbe (Dvůr Králové nad Labem) ging es los – in Güterwaggons, zu Fuß und ab Schmilka mit Schiffen, immer der Elbe entlang. 4 von 5 unserer Familie haben diese entsetzlich Verbrechen der sog. „Wilden Vertreibung“ überlebt, die nicht spontan erfolgte, sondern von Rotarmisten, das waren bestimmte, radikalisierte Russen, und deren tschechischen Helfern, organisiert waren. Heute kann kaum einer der jungen Menschen in Tschechien verstehen – in der Schule war nie die Rede davon – dass solche unmenschlichen Vertreibungen erfolgten, wie sie dieses Dokument zeigt:
Seit 1962 lebe ich mit einer großen Familie glücklich an der Isar bei München, denn schon im März 1946 konnten wir das Elbtal nach Süden, nach Amberg in der Oberpfalz, verlassen und dort mit unserem Vater wieder zusammentreffen. Als „Antifaschist“ wurde er bald aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, aber nicht nach Hause, sondern 100 km östlich davon nach Amberg im benachbarten Bayern.
Märtel Honal vor 1627 in Honositz
Samstag, Dezember 17th, 2016Am 22. Nov. 1654 übergibt Märtel Honal seinem Sohn Martin Honal den Wltschkenhof in Honositz (Honezovice) Quelle: Grundbuch Bischofteinitz K 405 1615 … 1663 (S. 47, Bild 55 v. 146), Teil Honositz:
Der Hofname Wltschken dürfte mit dem tschechischen Wort für Schäferhund (äthiopischer Wolfshund = Vlček) zusammenhängen.
Da Märtl die in der heutigen Oberpfalz und in Franken gebräuchliche Kurzform für Martin ist, ließe sich über eine Herkunft der Familie des Vaters aus der Oberpfalz / aus Franken spekulieren. Nach dem Grundbuch zu Kostelzen sind Märtls Eltern Bartl und Katharina Honal. Dazu passt: Ein Bartl Honal (56 J. alt) mit Frau Katharina (51) erscheint in der Pilsner „Seelenliste“ von 1651 (SOUPIS PODDANÝCH PODLE VÍRY Z ROKU 1651 PLZEŇSKO – KLATOVSKO Hrsg.. 2017, S. 154 in Kostelzen / Kostelec in der Herrschaft des Klosters Kladrau.
Bartls Eltern Johann und Anna Honal aus diesem Kostelzen müssen also schon vor 1580 geboren sein. 1627 wird im dort Grundbuch vermerkt, dass Martin (= Märtl) in Honositz mit Maria. geb. Pospy (?) verheiratet ist.
Die Honositzer Ortsgeschichte mit der Aussage: „Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618- 1648) wurde der verödete Ort durch Deutsche wieder besiedelt.“ muss wohl umgeschrieben werden.
Gisbert Lawitzky forscht in den Grundbüchern und Urbaren der Gegend. Er hat herausgebracht, dass der o. g. Märtl-Sohn Martin diesen Wltschkenhofs in Honositz 1693 an seinen Sohn Thomas Honal übergibt: der zahlt seinen Bruder Jakob aus. Der Sohn des Thomas ist dann ein Simon Honal. Nach dem Kirchenbuch Kladrau 03 1700-1749, S. 96 stirbt dort am 5.Okt.1738 mit 62 J. ein Simon Honal, der Vater des Johann Georg Honal, der am 19.Nov.1748 in Kladrau die Salomena Richterin heiratet. Richter könnte aber auch nur die Berufsbezeichnung des Vaters ein. Aus dieser Zeit ist ein Richter Victora bekannt, der mit der Familie Honal in Verbindung steht,
Honal-Verwandte
Donnerstag, Dezember 1st, 2016In meinem Freeware – Programm Familienbande habe ich insgesamt 808 Verwandte (i.w.S.) erfasst und versucht, sie in einen „Familienbaum“ einzufügen. Darunter sind 153 Personen mit dem Nachnamen Honal und mit dessen Vorläufernamen Honnal u. Honall. Meine direkten Vorfahren, bisher vollständig gefunden bis zur 6. Generation (1750 … 1850), im Honal-Turnwald-Stamm in Westböhmen, heißen in alphabetischer Folge folgendermaßen. Die Ziffer x in Klammern zeigt, ab welcher Generation sie meine direkten Vorfahren sind – also für meinen Bruder und mich und unsere Kinder, Enkel, Urenkel … spezifische Genom-Lieferanten. T und H nach der Generationenziffern bedeuten: T = via Großmutter Margareta Turnwald aus Lochutzen / Lochousice #27, H = via Großvater Wenzel Honal aus Honositz / Honezovice #46; gefettet sind die Namen der nächstliegenden Verwandten, von der 3. bis zur 5. Generation. Die 1. Generation sind die beiden Söhnen G. und W. von Johann.
Denk (6.T), Honal (3.H), Gantner (7.T), Ihl (5.T), Klima (6.H), Krippner (7.H), Leibl (4.T), Manlik (6.H), Maresch (6.T), Phillip (7.H), Platz (6.T), Ryba (6.H), Saitz (7.T), Schiller (5.T), Schiman (7.T), Singbartl (7.T), Stahl (4.H), Stangl (7.H), Stengl (7.H), Straka (7.H), Stöckl (7.T), Turnwald (3.T), Turnwald (5.H), Victora (6.H), Watzka (7.T) und Wech (6.T).
Die Schwestern meines Vaters haben durch Heirat die Namen Maißer, Guldan und Schwarz bekommen, so dass, über deren zahlreiche Kinder, auch solche Nachnamen zur engeren Honal-Verwandtschaft gehören.
Durch die Heirat meines Vater Johann Honal mit Martha geb. Patzak, verdoppeln sich natürlich die Namen meiner direkten Vorfahren, die in Ostböhmen zu hause waren.
Hans Honal, Honositz 1736
Dienstag, November 29th, 2016Im Grundbuch zu Honositz (Honezovice) 1666-1806 (Signatur: K 421, Ursprünglich: Grundbuch XI, Bischofteinitz / Horšovský Týn 62) findet sich auf S. 146 (digtales Bild 129 v. 205, re. u. ) dieser Eintrag vom 4. Jan. 1736: