Sauer, Faltin, Elter, Argeny

LandshutLetzte Ruhe in Landshut
Die Großeltern Irene geb. Elter und Karl Sauer der Elter-Sauer-Familie (und damit auch des Honal-Sauer-Stammes) kamen nach 1944 aus dem Banat (als sog. Donauschwaben) nach Bayern (Gotteszell im Bayer. Wald) und haben zuletzt (seit 1953) in Landshut gelebt. Am Zentralfriedhof sind sie dort auch beerdigt.

Sie waren, wie die meisten Donauschwaben, aus einem, nach 1945 für Deutsche nicht mehr lebenswertem, Jugoslawien geflüchtet, um Gewalt, Not und Tod zu entkommen. Dabei waren sie alle  Nachkommen von friedlichen Männern und Frauen, die von 1692 bis 1786 aus verschiedenen deutschsprachigen  Ländern angeworben wurden, um  dieses nach Türkenkriegen und Pest fast menschenleere, verwüstete und versumpfte Land der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, nördlich der Donau bei Belgrad, wieder zu kultivieren.

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Irene und Karl Sauer waren bis 1944 deutsche Lehrer in Karlsdorf /Banatski Karlovac im Banat; dort kamen zwei ihrer drei Kinder zur Welt. Während Karl Sauer, nach dem Wehrdienst in der jugoslawischen Armee,  1944 zum deutschen Volkssturm einberufen wurde „reiste“ Irene Sauer mit ihrer Karlsdorfer Schulklasse sowie den Kindern Waltraut und Dieter mit der „Kinderland-Verschickung“ ab  dem 1. Okt. 1944  über Pantschowa, Belgrad, Wien und Passau in den Westen. Da die Donau, nach der Sprengung der Bahnbrücke,  nur zu Fuß über Bretter auf Pontons überquert werden konnte, blieben viel Gepäck und Proviant zurück. Die Reise bis Passau (7. Okt. 1944)  ist im Aufsatz „Wenn Steine reden“ (4 S. pdf) über den Karlsdorfer Lehrer-Kollegen Ludwig Schwan beschrieben. Als Freund der Familie war er Dieter Sauers Taufpate;  Ludwig starb mit 7 Karlsdorfer Schulbuben am Morgen des 18. April 1945 als 24-jähriger im Bombenhagel der britischen Royal Air Force, der dem Bahnhof Cham galt.  Seit 2015  trägt der Platz dort Ludwig Schwans Namen.
Ein Waggon mit einigen Donauschwaben, Irene Sauer begleitete seit der Trennung der Schulkinder in Passau die Schulmädchen aus Karlsdorf,  blieb am 17. April nicht in Cham stehen sondern fuhr weiter nach Miltach und landete ca. am 21. April 1945 in Gotteszell, das am 25. April 1945 von den Amerikanern befreit wurde.  Nach Wochen im Waggon und als Hilfskräfte beim Achatz-Bauern in Wühnried lebte und arbeitete vom Herbst 1945 bis zum August 1953  die Lehrerfamilie Sauer im Schulhaus in Gotteszell #31.

Da die Matriken für Alibunar ab 1804 in Karlsdorf geführt wurden, untersuche ich auch die Kirchenbücher von Karlsdorf

Über solche Kirchenbücher und Auswanderungslisten werde ich versuchen, weitere Vorfahren zu finden und die Fragezeichen in den beiden folgenden Listen zu verringern:

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Nachfahren Anton Sauer (Banat)
(ohne 5. bis 7. Ebene der uns bekannten,  noch lebenden Nachkommen)

Sauer, Anton (*~1825 – †~1890) oo ABT. 1855 Barbara (*~1830 – †~1890 ? in Alibunar)
deren Sohn war:
Sauer, Johann (* 5 FEB 1856 in Alibunar  – † 22 APR 1909)
oo  Faltin, Magdalena (*14 NOV 1861 in Alibunar – †3 APR 1930) mit (soweit bek.) 5  Kindern ->:
->Sauer, Karl (*19 OKT 1881 in Alibunar – †4 MAR 1949 in Alibunar)
—- oo Popovič, Maria (*24 JUL 1884 in Konak – †13 OKT 1955 in Alibunar) mit 3 Kindern —–>:
—–>Sauer, Magdalena (*28 NOV 1915 in Alibunar – †19 NOV 1991 in Alibunar; dort oo Vlejko Babin)
—–>Sauer, Karl (*27 JULI 1917 in Alibunar – †1 MAI 2005 in Landshut)
—–>Sauer, Hedwig (*23 OKT 1919 in Alibunar – †20 NOV 1967 in Alibunar)
->Sauer, Friedrich (*17  OKT 1883 in Alibunar – Schneider – †17 FEB 1946 in Pantschowa) *)
—- oo Oreskovich, Anna (*13 JUL 1890 Alibunar -†29 SEP 1946 Rudolfsgnad) *) mit 3 Kindern:
—–>Sauer, Maria (Mizzi) (*20 JAN 1911 – †12 OKT 1996 ) oo  Juba, Robert  (*3 NOV 1912, † 21 FEB 1985, Sohn Günther Juba  *5’1943, † 25 NOV 2023 in Waldsassen; Günther hatte 2 Schwestern mit je 2 Kindern)
—–>Sauer, Anna (*20 JUL 1912 in Alibunar – † ?) oo Dadic
—–>Sauer, Ella (*10 FEB 1922 in Alibunar – † ?) oo Koch
->Sauer, Aloysia, gen. Luise (*5 JAN 1886 in Alibunar – † ?)
—- oo Ring, Otto (* ABT 1880  – † ?)
->Sauer, Josefine (*ABT. 1887 in Alibunar  – † ?)
—- oo Maier, Josef (*ABT. 1880  in Ungarn / Banat – † ?)
->Sauer, Hedwig (*ABT. 1889 in Alibunar – † ?)
—- oo Schmidt,  Stefan, Sabo  (*ABT. 1885 in Rumänien / Banat – † ?)

*) Sauer Friedrich und Anna, auch im Totenbuch der Donauschwaben mit gl. Daten.

Vom Urahn Magdalena Faltin (*14 NOV 1861 in Alibunar – †3 APR 1930) sind die Eltern Friedrich Faltin (*18 MAR 1834, Metzger u. Gastwirt in Alibunar) und Rosalie (?) Reiter (* ca. 1820) bekannt, die wohl auch in Alibunar geboren und gestorben sind. Die Eltern von Friedrich Faltin hießen nach dem Taufregister Kaspar und Veronika. Eine noch unsichere Spur führt zurück nach Kottweiler-Schwanden (Pfalz), wo es 1800 in einen Phillipp FALTIN gab und andere Banater Donauschwaben in Alibunar / Zichydorf auch Vorfahren aus Kottweiler-Schwanden (Pfalz) hatten; im Grundsteuer – Kataster von 1845 wird ein „Valtin Jakob, Ackersmann“ in Kottweiler genannt. Ein Phillipp Valtin (*6. Apr. 1786 in Reichenbachsteegen / Pfalz), starb am 5. Dez. 1855 in Kottweiler; er war dort mit einer geb. Jörg verheiratet.
Rosalies Eltern waren wohl Adam und Katharina Reiter.


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Nachfahren Friedrich Aelter / Elter (Banat)  [Stand: 4.Mai 2015]
(ohne 8. bis 10. Ebene der uns bekannten, noch lebenden Nachkommen)

Friedrich (Friderici) Aelter (* ABT 1710) ist der Vater von Valentin Aelter (* ABT 1744, † 31 DEZ 1810 in Werschetz) und Großvater von Thomas Elter:

Elter, Thomas (*19  MAI 1778 in Werschetz – † 15  OKT 1831 in Werschetz)  [dessen Eltern:  Valentin Aelter  oo (31 MAI 1773) Agnes Hennemann *30 MRZ 1755, Tochter des Melchior Hennemann und damit Schwester des „Helden“ Johann Jakob Hennemann ]
oo 1804-01-30 Ochs, Anna  (*14 JAN 1785  in Weißkirchen, Eltern Anton Ochs (Ox) oo  Margaretha Trautmann, † 8  SEP 1849 in Werschetz), deren Sohn ist:
–>Elter, Thomas (*29 AUG 1814 in Werschetz – † 15 MAR 1844 in Werschetz)
—oo (vor 1839) Lina, Adelheid (* 18 FEB 1819 in Weißkirchen- † in Werschetz), deren Sohn ist:
—>Elter, Johann (*14 OKT  1840 in Werschetz – †20 JUN 1923 in Werschetz)
—-oo (3 FEB 1880)  Hammerschmidt, Magdalena Ilona (*4 JUL  1856 in Werschetz- †12 AUG 1944 in Werschetz)  deren Sohn ist:
—->Elter, Karl (*21 JAN 1881 in Werschetz – †12 MAI 1963 in Reisbach / Ndb.)
—- oo (24 JAN 1906)  Argeny, Matilde (*3 MAR 1883 – †20 SEP 1942 in Werschetz),  deren Kinder sind:
——>Elter, Dr. Karl (*22 AUG 1906 in Werschetz – †16. JUN 1996 in Budapest)
—— oo 9. NOV 1955 in Budapest m.  Julianna Rajháthy
——>Elter, Emmy (*9  NOV 1908 in Werschetz  – †24 DEZ 1976 in Reisbach),  ledig
——>Elter, Irene (*13  JAN 1920 in Werschetz  – †6  OKT 2004 in Landshut)
—— oo (3  JUN 1941) in Werschetz m.  Sauer, Karl (*27 JUL 1917 in Alibunar  s. oben, †1 MAI 2005 in Landshut)   mit den drei Kindern Waltraut (*1942), Dieter (*1943, † 21 MRZ 2020 in Pullach ) u. Karl (*1946).

Inzwischen [am 4. Mai 2015 bestätigt durch das von Werner Thronicker bei genealogy.net eingestellte Ortsfamilienbuch Werschetz ] liegt mir  zu  Magdalena Hammerschmidt  eine Liste der Nachkommen von Johannes Hammerschmid (*ca. 1730) vor, die über dessen Sohn Carl (*1823), dessen Sohn Michael (*1792) und dessen Sohn Joseph (*1768) vier Generationen vor Magdalena (*1856) zurückführt.

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Zur Familie Argeny in Werschetz  [Stand: 5. Feb. 2013]

Auch weitere Vorfahren von Argeny, Matilde  (der Großmutter mütterlicherseits der drei o.g. noch lebenden drei  Kinder aus der Ehe Sauer / Elter)  habe ich herausgefunden:
Matildes  Eltern:
Argeni, Johann * 17. Dez. 1835,  oo   um 1882  Roth, Mathilde *um 1850 in Detta);
Matildes Großeltern:
Argyeni, Matthias * 29. Aug. 1810 in Werschetz, oo am  14. Feb. 1832  Gerber, Katharina *14. Sep. 1812 in Werschetz ;
Matildes  Urgroßeltern:
Argyeni, Ladislaus *um 1770  oo am 22. Jan. 1798  Bek, Magdalena *23. Aug. 1785 in Werschetz.  Dieser „Stammvater“ – weiter komme ich bisher nicht zurück –  Ladislaus Argeny ist wohl aus Ungarn (*1770 Mako, Region Csanad) zugezogen und in Werschetz  † am 24. NOV 1817.
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Elter, Karl (*21 JAN 1881) hat drei in Werschetz geborene Halbgeschwister:  Julianna (*1869) , Katalin (*1870) und Adolf (*1873) aus der ersten Ehe von Karl Elters Vater Johann Elter mit Borbala Horvath (*1847, †1878 jeweils in Werschetz), Tochter eines Franz Horvath.

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Karl Elters  o.g. Frau Argeny, Matilde  (*3 MAR 1883, Kindergärtnerin) hatte acht in Werschetz  geborene  Halb-Geschwister:  Maria Anna *1865, Emilia *1866, Franz *1868,  Alfred *1873, Edmund *1874, Ilona *1877,  Adolf *1878 und Anna *1880; nur zwei davon (Franz u. Emilia) wurden älter als 20 Jahre. Franz hatte mit Juliana Horvath (*um 1885) die Söhne Karl Franz (*1917, später in Wien) und Stefan Alexander (*1919, † 1950, Uhrmacher).  Aus der Ehe von  Stefan Argeny  oo 1938 mit Malvina Margit Galambos (*1921 auch in Werschetz) sind zwei Kinder Sylvia (*1939) und Siegfried (*1942)  in Werschetz und Karin (*1946) bei Kufstein geboren.

Bekannt sind mir auch die Geschwister von Matildes Vaters Johann Argeni:  Matthias (*1841), Laszlo (*1843). Antal (*1845) und Josef (*1849) und die Geschwister von Matildes Großvaters  Matthias Argyeni:  Joseph (*1800),  Magdalena (*1802), Elisabeth (*1804),  Ladislaus (*1806) und Eva (*1807).  Alle diese Personen sind in Werschetz geboren und im dortigen Taufbuch verzeichnet.

Die drei Sauer-Kinder (*1942, *1946, *1943) der in Landshut begraben Eltern Irene (1920 – 2004) geb. Elter und Karl (1971 – 2005) Sauer sahen am 19. Juli 2017 so aus:

Und hier die Jüngsten (*2013) der Sauer-Honal-Weibel Familie 2015:

Ma + El

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