Familie der Barockbildhauer Patzak // Rodina barokních sochařů Pacáků // Family of baroque sculptors Patzak

–> Bilder zu ihren Werken und zu ihrem Leben

–> Obrázky jejích děl a jejího života

–> Pictures of her works and her life

Patzak – Kunstwerke bewahren

A) Das hindert die Bewahrung der europäischen Kunstwerke der Barockbildhauer Patzak in der Landschaft Ostböhmen:
A1. Saurer Regen und Überwucherung
A2. Missachtung, Diebstahl und Vandalismus
A3. Ideologische Vorbehalte und fehlendes Vorwissen zum Barock
A4. Lücken in der Forschung
A5. Fehlende Publizität.

B) Vorschläge zur Verbesserung der Lage der Kunstwerke der Barockbildhauer Patzak in der Landschaft Ostböhmen:
B1. Wissen und Neugier für Barock schaffen
B2. Barocke Kunst in Kirchen besser nutzen
B3. Junge Menschen mit moderner Technik dafür gewinnen
B4. Bessere kunsthistorische Forschung zum Barock
B5. Tourismus stärken: Ostböhmen und Barockkünstler

Pacák – díla umělecká zachovat

A) Toto brání zachování evropských uměleckých děl barokních sochařů z rodiny Pacáků v krajině východních Čech:
A1. kyselý déšť a zarůstání zelení
A2. neúcta, loupeže a vandalismus
A3. ideologické výhrady a chybějící znalost baroka
A4. mezery ve výzkumu
A5. chybějící publicita.

B) Návrhy ke zlepšení situace barokních uměleckých děl Pacáků:
B1. vzbudit povědomí a zvědavost pro baroko
B2. lépe využít barokní umění v kostelech
B3. získat mladé lidi s moderní technikou
B4. lepší umělecko-historický výzkum baroka
B5. Posílit turismus: východní Čechy a barokní umělci

Patzak – preserving works of art

A) This prevents the preservation of European works of art by Baroque sculptors Patzak in the East Bohemian region:
A1. Acid rain and overgrowth
A2. neglect, theft and vandalism
A3. Ideological reservations and lack of prior knowledge of the Baroque
A4. gaps in research
A5. Lack of publicity.

B) Proposals to improve the location of works of art by Baroque sculptors Patzak in the East Bohemian landscape:
B1 Create knowledge and curiosity for baroque
B2. Making better use of Baroque art in churches
B3. Win young people over with modern technology
B4. Better art historical research on the Baroque
B5. Strengthen tourism: East Bohemia and Baroque artists

Info zur einschlägigen Tagung hier  / Informace o konferenci zde

Zum geplanten Buch: mehr hier / Plánovaná kniha: více zde

Ergänzung:

SACRUM 2017 – Sakralbauten in der heutigen Welt
(Vortrag Werner H. Honal in Prag am 9. Nov. 2017)

Die Barockstatuen der Bildhauerfamilie Patzak / Pacák.
Sakrale Kunst von europäischem Rang nicht nur in Kirchen,
sondern auch in der Landschaft Ostböhmens bewahren!

Grüß Gott, sehr geehrte Damen und Herren und liebe Landsleute,
eigentlich wollte ich in Königinhof an der Elbe / Dvůr Králové nad Labem in Ostböhmen das Grab meiner deutsch-tschechischen Patzak-Großmutter suchen. Dazu fuhr ich von Dubenetz / Dubenec nach Schurz / Žireč, überquerte die Elbe und entdeckte, oben am Mühlberg / na Mlýnském vrchu, zu meiner Überraschung, mitten in der Landschaft, eine offenbar gut restaurierte große Statue.

Die Heiligenfigur – Franz Xaver der ein Kind tauft und ein Kreuz nach Osten reckt – erinnerte mich in der Dynamik und Ausdruckskraft an die Barockfiguren Berninis in Rom – das hatte ich hier nicht erwartet.

Nächste Überraschung: der ausführende Barockkünstler hieß so wie meine in der Nähe lebenden Großeltern: Patzak – auf dem Schild steht: Jiři František Pacák, zu Deutsch: Georg Franz Patzak.

Seither beschäftigen mich die Barockbildhauer Patzak. Ich konnte erleben, wie gefährdet Ihre Kunstwerke sind. Was lässt sich zu ihrer Bewahrung tun?

Was diese Bewahrung einerseits behindert und was sie andererseits verbessern könnte, möchte ich in den folgenden zwei Kapiteln vorstellen:
A) Das behindert die Bewahrung der europäischen Kunstwerke der Barockbildhauer Patzak in der Landschaft Ostböhmen:
A1. Saurer Regen und Überwucherung
A2. Missachtung, Diebstahl und Vandalismus
A3. Ideologische Vorbehalte und fehlendes Vorwissen zum Barock
A4. Lücken in der Forschung
A5. Fehlende Publizität.


B) Vorschläge zur Verbesserung der Lage der Barock-Kunstwerke der Patzaks:
B1. Wissen und Neugier für Barock schaffen
B2. Barocke Kunst in Kirchen besser nutzen
B3. Junge Menschen mit moderner Technik dafür gewinnen
B4. Bessere kunsthistorische Forschung zum Barock
B5. Tourismus stärken: Ostböhmen und Barockkünstler


Zu A1:
Die Figur des Hl. Franz Xaver an diesen Ort war so bekannt und beliebt, dass es in den 1920er Jahren dazu sogar prächtige Postkarten gab; auch im regionalen Kunstführer von 1937 führte sie Emanuel Poche noch mit Bild auf und ordnet sie dem Hofbildhauer der Schurzer Jesuiten Josef Patzak aus Schurz zu. Allerdings fehlten dem Heiligen 1937 schon das Kreuz und der vergoldete Heiligenschein. Dem Sandstein haben der Saure Regen und die Witterung ziemlich zugesetzt.

Wäre ich vor 2008 an dieser Stelle vorbeigefahren, hätte ich die Heiligenfigur nicht entdeckt, denn sie war in den letzten 60 Jahren völlig zu gewuchert. Erst die Aktion des privaten, nicht kirchlichen Hubertus- Ordens aus dem benachbarten Kukus / Kuks legte ihn ab 2008 wieder frei. Bis zum Sept. 2012 schaffte der Orden, mit kräftiger EU Unterstützung, die Restaurierung des Franz-Xaver, vielleicht ein Modellfall für ähnliche Figuren?

Zu A2 und A3:
Das Besondere dieser, abseits von Kirchen und Stadtplätzen stehenden Barockfiguren erkennt man nur, wenn man sie am Ort ihrer Aufstellung besucht:
Sie sind vom Künstler in die Landschaft komponiert. Nach einer Meldung des nationalen Denkmalamtes (NPU) im Jahr 2002 zu den etwa 200 in Straßengräben und Müllhalden entdeckten barocken Kunstschätzen titelte ein tschechisches Medium zutreffend: Das sind Europäische Unikate, die mit der Landschaft verbundenen Barockfiguren – diesen Kulturschatz gibt es so nur in Tschechien.

Dass sie weiterhin, auch nach der Zeit des Nationalismus und des Kommunismus, denen der Barock nicht in den Kram passte, sehr gefährdet sind, sieht man schon daran, dass dem renovierten Heiligen Franz Xaver inzwischen schon wieder sein Heiligenschein gestohlen wurde und dass sie zu wenig bekannt sind.

Natürlich waren die Patzaks im 18. und 19. Jahrhundert auch deswegen berühmt, weil sie meisterhafte Werke vor allem in den Kirchen im Raum zwischen Leitomischl / Litomyšl im Süden und Schatzlar / Žacléř im Norden Ostböhmens schufen. In Politschka / Polička wird eben die 1731 von Georg F. Patzak ausgestaltete Pest- oder Mariensäule restauriert, 22 m hoch, wie eine Pyramide auf dreieckigem Grundriss mit 3 Balustraden aufgebaut, ist sie das prächtigste Denkmal dieser Art in Tschechien, zumindest in den Augen der Experten und der Liebhaber.
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Diese Werke sind aber weniger gefährdet, zumal von ihnen oft nur noch Duplikate im Freien stehen. Selbst in der Perle des Barocks in Tschechien, in Kukus, stehen die Originale der zwei Dutzend Engel, Laster und Tugenden im Inneren und nicht mehr in der Landschaft. Aber auch die hochwertigen wetterfesten Kopien zeigen, wie die Figuren und Räume zusammengehören. Ursprünglich waren diese Figuren übrigens farbig, den auch die Farbe schützte vor Wind und Regen, der aggressive saure Regen war damals noch nicht bekannt.

Zu A4:
Die meisten Patzakwerke stehen in Kirchen und sind auch nicht besonders gefährdet, weil die Kirchen leider meistens zugesperrt sind. Für die umfangreich renovierte Wallfahrtskirche Mariahilf in Lusche / Luže hat man wenigstens einen zugänglichen und durchsichtigen Eingangsbereich geschaffen. In dieser Mariahilf-Kirche befindet sich das umfangreiche wundervolle Frühwerk von Georg F. Patzak – unbedingt einen Besuch wert! Nicht ein Kunstexperte sondern der Theaterlehrer Josef Tejkl aus Königgrätz / Hradec Králové hat das in 1970er in den heruntergekommenen Jesuitenakten in Leitomischl entdeckt – und über Georg F. Patzak ein Theaterstück verfasst, mit dem er, nach der Niederschlagung des Prager Frühlings, verdeckt auch gegen die aktuell herrschende Unfreiheit in der Tschechoslowakei opponierte.

Einen stärkeren Ausdruck zeigen die späteren Werke Patzak, etwa in und an Kirchen in Leitomischl oder Schatzlar aber eben auch solche, die in der Landschaft stehen.
Sie alle zu erforschen war für die Kunsthistoriker in Tschechien vor 1990 nicht einfach: Kirchennahes Material wurde in den Archiven schlecht gepflegt, Publikationen zum Barock waren politisch unerwünscht, Fachkonferenzen dazu fanden, wenn überhaupt, hinter verschlossenen Türen statt. Kein Wunder, dass eher von kunsthistorischen Laien wie Josef Tejkl aus Königgrätz und Jan Pipek aus Hohenelbe / Vrchlabí wertvolle Quellenarbeit zu der Künstlerfamilie Patzak in den Archiven geleistet wurde. Damals etablierte Kunsthistoriker beschäftigten sich eher mit bestimmten Details, etwa der Art der Kleiderfalten an den Statuen. Das genügte dann, anstelle Archivbefunde zu suchen, früher für Patzak berühmte Werke, wie den Kalvarienberg in Mährisch Trübau / Moravská Třebová, einem seiner Schüler zuzuordnen. Umgekehrt wurde die, auch aus äußerlichen Gründen des Kunstwerks, von den Prager Kunsthistorikern Emmanuel Poche und Ivo Kořan 2004 erfolgt Zuordnung von neun Figuren aus der großen Reihe der Laster und Tugenden im Kukus an Georg F. Patzak in Matthias Bernhard Brauns Werkstatt noch nicht in den Archiven verfolgt. .

Zu den späteren Werken Patzaks gehört auch eine Figur des Heiligen Nepomuk. Sie wurde nach dem Such-Aufruf des nationalen Denkmalamtes (NPU) in einem Graben beim Schlosspark in Dobschenitz / Dobřenice, 10 km westlich von Königgrätz, gefunden, behelfsmäßig restauriert und wieder in die Landschaft passend aufgestellt. Im Frühjahr 2016 suchte ich sie dort vergeblich; nachdem mehrmals Vandalen die Figur schädigten, entschied das Bistum, die Figur in einen Holzkasten auf dem abgesperrten Kirchengrund zu stecken. Da wird nun die Figur gut überleben – aber so wollte es der Künstler sicher nicht. Kunst wirkt doch nur, wenn sie auch gesehen wird.

Zu A5:
Da die Werke von Josef Patzak, Georg F. Patzak und Franz Patzak ausschließlich in der Provinz und weder in Brünn / Brno noch in Prag / Praha aufgestellt sind, ganz im Gegensatz zu den Werken ihres Lehrers und Kollegen Matthias Bernhard Braun, fehlte ihnen, auch bisher schon, die mediale Beachtung, etwa im Material für Touristen. Dabei galt Patzak als Brauns Meisterschüler, der in fortführte und übertraf.

5 Punkte erschweren also die Bewahrung der Kulturwerke der Patzaks im Freien:

  1. Saurer Regen und Überwucherung, 2. Missachtung, Diebstahl und Vandalismus, 3. ideologische Vorbehalte und fehlendes Vorwissen zum Barock, 4. Lücken in der Forschung und 5. fehlende Publizität.

Lassen Sie mich nun fünf Punkte aufwerfen , die zur Rettung dieser europäischen Besonderheit auf tschechischem Boden, den Barockfiguren in der Landschaft, überlegt und angepackt werden könnten. Allerdings sollten wir nicht mit dem schnellen Erfolg rechnen, denn nach der Maslowschen Pyramide der Bedürfnisse werden das Wissen, die Kultur und das über das Irdische hinausweisende, das Transzendentale, erst nachgesucht, wenn die darunter liegenden elementaren Bedürfnisse befriedigt sind: Erst kommt das Fressen, dann die Moral, sagte Bert Brecht in der Dreigroschenoper.

Zu B1:
Kunst setzt Verstehen, also Wissen, voraus. Und: wer neugierig ist lernt leichter als der Uninteressierte. Das Wissen und Neugier zum Verstehen der Barockkunst wurde leider vor der Wende in den Schulen Tschechiens nicht vermittelt, denn die Barockzeit passte nicht in das marxistisch-leninistische Geschichtsbild. Also gab es den Barock nicht, obwohl es die Zeit war, in der auch wesentlichen Elemente der tschechischen Sprache entwickelt wurden. Da wurde lieber die simple und falsche Gleichung, geglaubt: Zeit nach der Schlacht am Weißen Berg = finstere Zeit, temno.
Heute stellt der Geschichtslehrplan die Barockzeit positiv dar. Nur, wer vor 1990 in der Schule war, einschließlich vieler Lehrer, muss sich dieses verloren gegangene Wissen selbst aufbauen. Dazu gehört zum Beispiel zu wissen, dass 95 % der Menschen im 17. und 18. Jahrhundert nicht die Schrift lesen konnten, aber sehr wohl viele Elemente der Bildersprache, die Bedeutung der Symbole in Statuen, besser kannten als wir heute. Kann diese Bildersprache nicht auch neugierig machen?
Ist die ganze Barockzeit mit Musik, Dichtung, Malerei und Skulpturen nicht eine Herausforderung für die Erwachsenenbildung und die Medien in Tschechien?

Zu B2:
Zum verschütteten Wissen gehört auch, zu wissen und zu verstehen, in welcher Lage die Menschen damals waren, was ihnen daher die Heiligen bedeuteten und wie wir sie heute verstehen. Die Hl. Agnes von Böhmen hatte es in Tschechien ja sogar auf einen Geldschein gebracht; vermutlich hat auch die Terminierung ihrer Heiligsprechung zum Gelingen der samtenen Revolution beigetragen. Könnten das nicht wichtige Themen der Kirche heute in Tschechien sein: Bildersprache – Symbole – Heilige? Dann darf sie sich allerdings nicht abkapseln. Sollte sie nicht auch den öffentlichen Rundfunk nutzen? Wie könnte sie in den sozialen Medien mit solchen Themen ihrer Sendungs-Aufgabe nachkommen? Sollte nicht die Kunst in den Kirchen deutlich besser zugänglich gemacht und erschlossen werden, so dass dann auch der Funke zur Wertschätzung der Barockkunst in der Landschaft überspringen kann?

Zu B3:
Junge Menschen gehen heute europaweit offen und interessiert mit den Denkmälern aus der Barockzeit um. Wenn sie außerhalb der Städte liegen, sind sie auch bestens als Markierungen für die moderne Schnitzeljagd per GPS, dem geocaching, geeignet. Das digitale Begleitmaterial liefert dann auch, z. B. beim Heiligen Franz Xaver bei Schurz, etwas historisches Hintergrundwissen. Vielleicht könnten sich kleine Gruppen von jungen Menschen bilden, die, von Lehrern ihrer Schule , der Gemeinde und den Tourismusbüros darin unterstützt; wie der Hubertus-Orden in Kukus, direkte und digitale Patenschaften und Führungen zu bestimmten Barock-Denkmäler in der Landschaft ihrer Heimat übernehmen? Smartphones könnten hier für die Sicherung europäischer Kultur eingesetzt werden.

Zu B4.
In den tschechischen Archiven wird heute sehr viel digitalisiert, bei den Matriken und Grundbüchern ist der Service weltweit Spitze. Damit wächst auch die Chance für die kunsthistorische Forschung. Bisher schwer zugängliches, ungepflegtes Archivmaterial kann hoffentlich bald im Internet zur Klärung der vielen offenen Fragen zu Patzak verwendet werden. Eine Reihe von Bachelor- und Masterarbeiten und eine Dissertation beschäftigen sich neuerdings auch mit diesen Barockbildhauern, meist aber noch nicht, wie Tejkl und Pipek in den 1980er Jahren, mit neuen Erkenntnissen, die aus den Archiven zu gewinnen sind.

Zu B5:
Wenn das Grundverständnis da ist, können auch Ausstellungen über die Barockkunst der Patzaks begeistern. Man muss allerdings wissen, wo diese sind, dass es in Chrudim im „Museum der Barockskulpturen“
http://www.barokochrudim.cz/
und im Schwarzenberg Palais auf dem Hradschin in der Prager Nationalgalerie Kunstwerke der Patzaks zu bestaunen gibt.
http://www.prague.eu/de/objekt/orte/773/nationalgalerie-in-prag-schwarzenberg-palais-narodni-galerie-v-praze-schwarzenbersky-palac
Wobei es für mich keine Lösung ist, die Patzak-Werke in Museen zu verfrachten; sie gehören aus in die Landschaft und in Kirchen.

Der Internet-Hilferuf aus der Gemeinde Dubenetz, nicht weit vom Kuks entfernt, alarmiert: Das vermutlich späteste Werk Georg F. Patzaks von 1740 könnte ruiniert werden, wenn sich zur Rettung der Kirche des Hl. Josef, in der Patzaks farbige Skulpturengruppe der Heiligen Familie am Hochaltar steht, nicht bald eine Lösung findet. http://www.dubenec.cz/obec/historie/kostel-sv-josefa.html
Wo bleiben da der Staat, die Kunstszene mit ihren Sponsoren, die Kirche, die Tourismuswerbung?

Den direkten, regionalen Zugang, auch zu den Kunstwerken in der Landschaft, sollte der Tourismus bewerben, immerhin nennt der deutschsprachige Baedeker „Reiseführer Tschechien“ für Ostböhmen den Barockkünstler Jiří František Pacák. Auch im tschechischen Internet sind viele Hinweise zu den Barock-Künstlern Pacák zu finden.
Was bisher aber fehlt ist ein Buch, das mit hervorragenden Farbbildern viele Menschen zu den Kunstwerken der Patzak führt, damit ihre Erhaltung sichert und nötige Renovierungen anstößt. Mit meinem Cousin Dr. Heinz Patzak habe ich mich auf den Weg gemacht, so ein Buch zu erstellen. Er kommt aus Wien und lebt in Paris, ich komme aus Prag und lebe in München – Patzaks gibt es nämlich heute nicht mehr allein in Ostböhmen sondern überall auf der Welt, die so ein Buch auch interessieren dürfte. Namhafte tschechische Kunsthistoriker und andere Persönlichkeiten haben prima Texte und Bilder geliefert, die wir ins Deutsche übersetzen ließen. Auch ein bebilderter „Reiseteil“ eines Prager Journalisten ist dabei. Noch fehlen uns allerdings die Sponsoren, die es uns erlauben, die deutsche Erstauflage und auch eine tschechischsprachige Ausgabe zu starten, die es von einem günstigen Preis her ermöglicht, nicht nur Experten sondern auch die Bevölkerung zu erreichen – zum Erhalt der sakraler Kunst von europäischem Rang in der tschechischen Landschaft und als Beitrag zur Völkerverständigung in Europa, denn die Patzaks waren Deutsche und Tschechen, eben Böhmen.
Gerade bei den Patzaks haben sich auch nationale Konflikte gezeigt, die aus europäischer Perspektive aufgeklärt und überwunden werden können. Insofern will unser Buch auch zur Versöhnung beitragen, denn das gemeinsame kulturelle Erbe kann eher bewahrt werden, wenn dazu Deutsche, Tschechen, Österreicher und alle Europäer zusammenarbeiten.

Als der verstorbene Václav Havel, der berühmte Schriftsteller, Dissident und erste Präsident der neuen Tschechischen Republik, den Filmregisseur Peter Patzak (Bruder und Cousin der Entwickler des Buchprojekts) traf, wurde erkennbar, dass Havel vom künstlerischen Erbe der Barockkünstler Patzak wusste. Er sagte: „Sie tragen den Namen eines großen Künstlers, der nur wenigen Tschechen bekannt ist. Aber das wird sich ändern. „
Wir hoffen, dass dieses Buch und seine Verbreitung die Voraussage von Präsident Havel zur Realität werden lässt.

Es würde mich riesig freuen, wenn sich aus dieser Fachkonferenz dafür Impulse ergeben: Meine E-Mail-Adresse ist: honal@gmx.de . Ich danke den Veranstaltern, dass ich hier vortragen dürfte und ihnen, dem Publikum, für das geduldige Zuhören.

Bilder zum Vortrag sind hier in einer dt. – cz. en. Präsentation zu finden:
http://www.untin.de/Ahnen04/SACRUM2017/Patzak-2017-11-09_weho.ppt

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