Deutsch-Böhmische Honals 1874 in Mähren

Littau_AugeGottes3_zT_513Im Ort Littau (Litovel), einer Stadt  bei Olmütz (Olomouc) im Norden Mährens (Morawa), wurde auch das  Haus  Nr. 784 (č.p. 784) renoviert. In einem 2009 dazu erschienen Artikel, in der von der Stadt herausgegebenen Littauer Zeitung (Litovelské noviny) vom 1 Dez. 2009,  wird auf S. 8  über das seltsame, historische Haus mit dem Auge Gottes im Giebel geschrieben und erwähnt, das es von 1874 bis 1921 von verschiedenen Familien Honals, z. B. den Notaren Jan / Johann Honal und Leopold Honal bewohnt wurde.
Honal Johann, Sohn des Thomas Honal aus StiahlauInzwischen habe ich im Troppauer Archiv vermutlich diesen Johann Honal (vgl. Bild rechts) gefunden: Der k.k. Notar war Hauptmann des 34. Landwehr-Bataillons in Littau, Sohn des Thomas Honal, eines Beamten in Stiahlau  (cz: Šťáhlavy) in Böhmen. Nach einer E-Mail-Antwort der Stadt Littau vom 6. Mai 2013  sei  Johann Honal 1834 in  Stichavé – Stichau ? – bei Rokycany – Rokitzan – geboren.   Nach dem,  im Wiener Kriegsarchiv aufbewahrten,  Militär-„Grundbuch“-Eintrag  ist Johann Honal (röm. kath.)  am 7. Mai 1832 in „Strahlau,  Herrschaft Rokitzen, Kreis  Rokitczen“  geboren.  In seiner dort ebenfalls verwahrten „Qualifikationsliste“ heißt der Ort dann, endlich richtig:  „Stiahlau in Böhmen“.  Tatsächlich findet sich auch im Kirchenbuch der Eintrag beim Ort  Stiahlau,  das 14 km  s.o. von Pilsen liegt.  Das k.k. Militär hat also wohl die  Honals aus Westböhmen auch nach Mähren gebracht? Im o.g. Kirchenbuch steht auch noch, das Johanns Vater Thomas Honal „Amtsdiener in Stiahlau“ und der Sohn eines Mathias Honal aus Kornatitz 23 war. Da führen dann die Kirchenbücher zu Kornatitz (czKornatice) weiter, wie  z. B.  dieses  (Bild 116 / 118 aus Spálené Poříčí 07, 1. und 6. Zeile).

Nach dem folgenden Kirchenbuch-Eintrag aus Konitz / Konice im Kreis Olmütz / Olomouc

ist  am 24. Aug. 1865 Johann Ottokar Honal als Sohn dieses zunächst, vor der Bestellung zum Notar,  k.k. Hauptmann-Auditors Johann und seiner Frau Johanna geb. Prisy geboren. Ottokar absolviert das Gymnasium in Mährisch-Trübau / Moravská Třebová und ein Jura-Studium in Prag, auf das er am 27. Juni 1892 die Promotion zum Dr. jur. setzt. Die Volkszählung von 1900 weist ihn als Dr. jur. Otakar Honal in Prerau / Přerov mit der 1873-11-22 als Schönhöffer geborenen Ehefrau Jindřiška / Henriette  aus. Beide geben als Umgangssprache tschechisch an.    Ein weitere Sohn Karl  ist am 3. Nov. 1870 in Brandeis a.d. Elbe geboren. Im Archiv Troppau findet sich zu seiner Wohnung in Proßnitz i. Mähren (Prostějov) der Volkszählungsbogen mit Karl Honal, seiner Ehefrau Anna Honal *1876 und den Söhnen Karl *1897 und Ladislav Honal *1899.
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In Littau gehörten dem Johann Honal (*1832)  als Notar  lt. dem Vermerk „Privatverhältnisse“ von 1879 im o.g. Grundbuch  „außer der k.k. Notariatskanzlei die Häuser Nr. 106 und 186; Realitäten finanziell geordnet“ .

Auch in Südböhmen lebte der k.k. Notar Johann Honal:

Marie-Anne-Johanna_Honal-geb-1882-07-20_Vater-Honal-Jan-Notar-ca1840_Grossvater_Honal-Thomas-ca1810_916Im südböhmischen Archiv Třebon /Wittingau wird im Kirchenbuch 7 (Geburten 1868–1884) der röm. kath. Pfarrei Hluboká nad Vltavou (bis 1912 Podhrad – deutsch: Frauenberg)  die Geburt der Marie Anne Johanna Honal (*1872-07-20) aufgeführt, deren Vater der  Jan / Johann Honal (*1832) ist, Sohn eines Tomaš / Thomas Honal.  Dessen Vorfahren kommen aus dem Raum Pilsen, also wie alle Honal-Vorfahren aus Westböhmen.

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